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Diese Infos erwarten Dich in der Folge:
Zunächst beginnen wir wie immer. Du musst Deinen Ist-Zustand festlegen, um zu sehen, wie es weitergeht. Denn nur, wenn Du weißt, wo Du aktuell stehst, kannst Du Ziele festlegen. Nur dann wirst Du wissen, was Du erreichen willst oder musst, um im Alter optimal abgesichert zu sein. Anhand dieser Daten kannst Du Dir dann eine klare Strategie zurechtlegen.
Wenn wir uns die Altersvorsorge demografisch anschauen, sehen wir leider eine deutliche Reduzierung der Nettogehälter. Erschwerend kommt dann noch dazu, dass Du später niemals Dein jetziges Netto als Rente bekommen wirst. Die Rentenlücke ist massiv und ein großes Problem, das die meisten im Mittelstand betrifft, von den Ärmeren der Bevölkerung ganz zu schweigen.
Die Menschen werden immer älter. Im Vergleich zu damals reden wir nicht mehr über 5-10 Jahre Rentenzeit, sondern eher (wenn das reicht) über 20-25 Jahre Rentenzeit. Das schlägt sich natürlich auch im Rentensystem nieder. Doch die Rentenversicherung ist nicht die einzige Herausforderung: Auch die Krankenkassen sind leer. Je mehr Menschen demnächst in Rente gehen, desto weniger Beitragszahler werden übrig bleiben. Zu guter Letzt ist natürlich auch das Thema Pflege besonders wichtig. Die gesamte Babyboomer-Generation wird bald berentet, früher oder später zum Pflegefall werden, und spätestens dann werden die Pflegekassen in die Knie gehen.
Aus all diesen Gründen ist es also für Dich enorm wichtig herauszufinden, welche Versorgungslücke Du hast. Als wäre das alles nicht dramatisch genug, dürfen wir natürlich auch die Inflation nicht vergessen. Denn die Inflation wirkt nicht nur, solange Du Einzahler bist, sondern auch noch danach. Wenn Du damals für fünf, sechs, vielleicht zehn Jahre Rente kassiert hast, war das relativ egal. Heutzutage wirst Du unter Umständen jahrzehntelang Rente kassieren und da macht das dann einen sehr großen Unterschied.
Ich möchte Dir an dieser Stelle die 72-er Regel vorstellen: Wenn wir von 3 % Inflation ausgehen und die 72 durch diese 3 teilen, kommen wir auf 24. Das bedeutet, binnen 24 Jahren hat sich Deine Rente in der Kaufkraft halbiert. Hier ist es also besonders wichtig, bei der Berechnung Deiner Rentenlücke viele Facetten zu beachten. Denn auch wenn Dein Brutto über die Jahre anwächst und entsprechend mehr Netto übrig bleibt, Deine Rentenansprüche wachsen nur in kleinen Teilen mit.
Ich habe Dir noch einen Lieblingsmythos mitgebracht, der viele Menschen umtreibt: “Uli, im Alter, da brauche ich doch viel weniger.”
Das ist eher nicht der Fall, wenn Du Pech hast, tritt sogar das Gegenteil ein: Zum einen wirst Du unter Umständen irgendwann Oma/Opa, da werden Gelder genutzt, denn Du möchtest Deinen Enkeln etwas kaufen oder für sie etwas sparen. Zum anderen hast Du dann viel mehr Freizeit, die unter Umständen bezahlt werden “muss”, weil Du mehr Aktivitäten unternehmen kannst. Freizeit ist extrem teuer. Du wirst höchstwahrscheinlich im Alter nicht zu Hause sitzen und gar nichts tun – Du wirst gerade in Deinen jungen Rentenjahren viel unterwegs sein und die freie Zeit nutzen wollen. Daher ist die Erfahrung an der Stelle, dass die Menschen im Alter eher mehr Geld brauchen.
Ich habe nun ein konkretes Beispiel für Dich, die Zahlen bauen wir zusammen, damit Du eine genauere Idee davon bekommst, warum das alles so wichtig ist. Außerdem kannst Du dann das Ganze auch für Dich selbst mal durchspielen. Für mein Beispiel halte ich mich an den Durchschnitt:
Der Durchschnittsverdienst liegt bei ca. 3.000 Euro brutto, das macht ein Netto von ca. 2.000 Euro.
Meine Beispielperson hat ein Alter von 34 Jahren, somit sind noch etwa 33 Jahre bis zur Altersvorsorge zu gehen.
Du darfst an dieser Stelle auch nicht vergessen, dass gerade in früheren Zeiten vor allem Frauen für die Kinderbetreuung zu Hause blieben. Wenn Dich das also als gerade auch betrifft, solltest Du das unbedingt mit beachten. Das habe ich hier noch gar nicht mitgerechnet.
Mein Beispielmensch hat an mit diesen Werten also einen Rentenanspruch von etwa 880 Euro.
Als Rentenlücke ergibt sich also:
netto 2.000 Euro, minus 880 Euro Rentenanspruch = 1120 Euro Rentenlücke
Um die Inflation mit einzurechnen, habe ich jetzt die Lücke genommen und sie mit 1,02 hoch 33 multipliziert. Langfristig können wir von etwa 2 % Inflation ausgehen. Auf Nummer sicher bist Du mit einem Wert von 2,5 %.
Wenn wir also unsere Rechnung nehmen (auf 33 Jahre), dann erhöht sich diese Rentenlücke auf 2.152 Euro. Das ist der Betrag, der Dir im Alter monatlich netto fehlt. Das macht aufgerundet pro Jahr eine Lücke von knapp 26k Euro.
Jetzt können wir uns überlegen, wie wir diese 26k Euro aus Zinsen oder Investitionen erzielen. Dafür kalkuliere ich mit einer Rendite von 8 %. Wenn Du die aufs Kapital nimmst, bräuchtest Du also 325k Euro.
Doch diese Zahl ist nicht zu Ende gedacht! Wir dürfen Folgendes nicht vergessen:
Die 325k kommen nur bei 8 % Rendite in Summe zusammen – und ohne Steuern/Abgaben. Die Kapitalertragssteuer liegt aktuell bei etwa 25 %. Also müssen wir die 325k noch mit 1,25 multiplizieren. Daraus ergeben sich dann 406.250 Euro. Das geht durch die Rechnung von unten nach oben nicht ganz auf, aber so weißt Du, dass Du ca. 420k-430k brauchst, um im Alter Deine Rentenlücke zu decken.
Nochmal zusammengefasst, was Du dabei beachten solltest:
Dennoch weißt Du, dass der Durchschnittsdeutsche heute mit Mitte 30 und einem Netto von 2.000 Euro fürs Alter einen Kapitalstock von ca. 700k-800k braucht, um ohne Verluste und Rentenlücke das Alter zu überstehen.
Abgesehen von all den genannten Punkten und Einflüssen gibt es auch noch Menschen, die früher in Rente gehen wollen.
Hieraus ergeben sich nochmal zwei, drei Punkte, denen Du Beachtung schenken solltest:
Mein Tipp daher, wenn Du früher in Rente gehen möchtest: Spare noch etwas mehr an, weil schon 2-3 Jahre früher letztendlich eine riesige Summe Geld bedeutet.
Nachdem Du jetzt weißt, wie Du Deine Rentenlücke errechnen kannst, müssen wir jetzt noch darüber sprechen, wie viel Du denn nun eigentlich anlegen musst, um durch Aktien Deine Rente zu erhöhen und die Rentenlücke zu schließen.
Hier bedienen wir uns wieder eines konkreten Beispiels, damit das Ganze verständlicher wird:
Wir nehmen uns einen Zinseszinsrechner und gehen davon aus, Du hast heute noch gar kein Startkapital. Wir gehen von 8 % Zinsen p.a. aus. Unsere Laufzeit beträgt wieder 33 Jahre. Das Endkapital sind die 700k aus dem vorigen Beispiel, inklusive Inflation. Ohne Steuern ergibt sich an der Stelle schon eine Sparrate von 400 Euro. Von dem Durchschnittsnetto würden also 20 % zum Sparen wegfallen.
Eine Sparrate von 15 – 20 % ist je nach Alter sowieso realistisch.
Nun bleibt zu klären, wo man das Geld denn eigentlich hinlegt.
Dafür hast Du zwei Möglichkeiten, je nachdem, ob Du aktiv oder passiv bist:
Du siehst also insgesamt, das Thema ist gar nicht schwer umzusetzen, wenn Du einmal eine Formel hast und weißt, was Du beachten musst. Fass das Thema an, denn Altersvorsorge und Rentenlücke betreffen uns alle.
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