#243 Die Wahrheit über 15 % Rendite mit dem UM Strategy Fund – Im Gespräch mit Alexandre Dietz

Vom 08.04.2024



Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von html5-player.libsyn.com zu laden.

Inhalt laden


Wir hatten großes vor, als wir vor knapp 2,5 Jahren den UM Strategy Fund ins Leben gerufen haben. Heute stellen wir uns die Frage: Was haben wir seitdem erreicht? Eingeladen habe ich zur Beantwortung der Frage Alexandré Dietz, seines Zeichens Head of Trading beim UM Strategy Fund mit seiner geballten Expertise. Gemeinsam schauen wir auf die Märkte, die verrückten Entwicklungen der letzten Wochen und die Frage: Wieso haben wir unser Ziel, jährlich 15 % Zuwachs zu erreichen, verpasst?

Wie zufrieden bist Du und was sollte der Anleger wissen?

Zunächst möchte ich von Alex eine allgemeine Einschätzung der Lage und auch eine Einordnung der Dinge, die Anleger vielleicht vorher über den UM Strategy Fund wissen sollten. Die gute Nachricht vorweg: Alex hält mich nicht für einen überzogenen Tagträumer:

“Die Renditeambition halte ich nach wie vor für realistisch erreichbar. Wir dürfen aber eines nicht vergessen; seit Auflage des Fonds (und auch schon davor) waren die Märkte alles andere als gewöhnlich. Bestehende Divergenzen, die über Jahrzehnte immer gestimmt haben, haben ausnahmsweise eben mal nicht gestimmt.”

Außerdem spielen für Alex auch die starken Einzelereignisse eine große Rolle, die die Märkte und auch die Weltwirtschaft erheblich beeinflusst haben: Corona, Russland/Ukraine, Taiwan/China und nicht zuletzt das Superwahljahr 2024. Die aktuellen Märkte bieten laut Alex sowohl große Chancen als auch großes Risiko aus Investorensicht – da sei doppelt zu beachten, dass Investments wie jene in unseren Fonds über Jahre zu betrachten sind und nicht über Monate.

Wie beeinflusst ein Faktor wie KI Unternehmen und vor allem die Old Economy?

Natürlich kommt die verrückte Marktsituation nicht von ungefähr: Neben Kriegen und Krisen haben auch Faktoren, wie die extreme Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) dafür gesorgt, dass bestimmte Dinge in Unternehmen durch die Decke gehen und andere – wie die Old Economy beispielsweise – für den Moment hinten anstehen. Wie beeinflusst eine solche Entwicklung einen Fonds wie unseren?

Alexandre hat dazu eine klare Meinung:

“Wir haben das schon letztes Jahr gesehen: 2023 war insgesamt ein positives Jahr für die Börse. Allerdings gerade am amerikanischen Markt wurde die Rendite der Indices maßgeblich durch nur 7 Unternehmen getrieben. Ein Tech-Riese wie Apple war mit 48 % ganz hinten, Nvidia hat mit sagenhaften 240 % angeführt. Das ist natürlich schon sehr extrem. Diese ganz großen kapitalisierten Unternehmen treiben die Indices hoch, weil die Indices (insbesondere der S&P 500 und auch die Nasdaq) marktkapitalisiert gewichtet sind.“

Auffällig ist eben, dass gerade dieses Jahr vorwiegend nur noch Unternehmen wie Nvidia, die in direktem Bezug zum KI-Thema stehen, auf dem Markt profitieren. Ein Apple Konzern macht gerade, aufs Jahr gesehen, fast minus 10 %. Alex’ wichtiger Hinweis dazu: Auf jede extreme Euphorie oder jeden großen Pessimismus im Markt folgt wieder die Ernüchterung mit entsprechenden Korrekturen. Gerade an der Old Economy ist aktuell gut zu sehen, dass alte gestandene Unternehmen mit stabilen Werten noch nicht nachgezogen haben. Für Investoren ist gerade das also momentan die große Chance, denn gerade diese Unternehmen werden aufholen.

Nike ist ein schönes Beispiel, denn die Zahlen stimmen. Das Unternehmen hat gerade die Deutsche Nationalmannschaft als Ausstatter übernommen, es stehen die EM und Olympia ins Haus. Dennoch ist der Preis nach wie vor halbiert. Experten rechnen mit Rekordwerten in den nächsten Monaten und im nächsten Jahr. Mit Nvidia ist es umgekehrt: Eine Aktie, die in den letzten 15 Monaten über 300 % zugelegt hat, hat schon eine riesige Euphorie eingepreist. Zudem hatte Nvidia in seiner Karriere regelmäßig 50 %-Korrekturen. Als Investor solltest Du Dir also die Frage stellen, ob Du jetzt das Risiko noch eingehen möchtest und am Ende womöglich mit einer 50 %-Korrektur konfrontiert wirst. Stelle Dir immer die Frage: Was ist Dein Value-Investment dahinter?

Eine Nvidia ist aktuell für Alex “einfach nicht kaufbar.”

Ein weiterer wichtiger Punkt ist für Alex der Kundenstamm eines Unternehmens wie Nvidia: 

“Nvidia hat momentan eine relativ einzigartige Stellung am Markt mit bestimmten Produkten. Sie haben einen tollen Ausblick und einen tollen Kundenstamm. Allerdings sind sie sehr spitz aufgestellt. Die Microsofts und Googles usw. sind die Kunden. Wenn dieser Kernkundenstamm irgendwann mal gesättigt ist, muss man sich auch die Frage stellen, welches Unternehmen in dem Maße nachziehen kann. Wenn ein Kunde wie Microsoft dann mal eben wegfällt, fällt auch ein riesen Batzen an Umsatz weg.”

Dieses Risiko fällt allerdings zurzeit noch sehr unter den Tisch. Alex’ Tipp ist daher, bei Investitionen unbedingt auf solche Risiken achten!

Was sind Deine Erkenntnisse zum Value Investing?

Der Vergleich zu Warren Buffett ist für Alex ein guter – denn wir beide stehen fürs Value Investing. Durch Stillhalter-Geschäfte haben wir alleine letztes Jahr 3 Mio. Extra-Umsatz gemacht. Bei Berkshire Hathaway darf man hingegen laut Alex nicht vergessen, dass seit Jahren ein großes Klumpenrisiko aufgebaut wird. Beispielsweise ist man, Stand heute, zu 45 % in Apple investiert. Was im Umkehrschluss bedeutet: Wenn man heute Berkshire Hathaway kauft, kauft man mit 50 % des Geldes direkt Apple. Das ist per se die Definition von Klumpenrisiko. In unserem Fund dürfen wir beispielsweise so eine Gewichtung gar nicht erst aufnehmen. Eine sichere Prognose zur Apple Aktie kann außerdem niemand geben – wie auch keine sicheren Prognosen zu anderen Aktien. Schätzungen und Vermutungen, ja, Garantien, nein. 

Vor Schwankungen sind wir alle nicht sicher: Sowohl Berkshire Hathaway als auch unser Fund haben 2022 über 25 % verloren – durch die verschiedenen Krisen und dem Pessimismus an der Börse. Das tut weh, das hat Alex als Head of Trading natürlich gar nicht gefallen, dennoch kann es passieren – und zwar uns, wie auch einem Warren Buffett oder anderen Value Investoren. Wenn man sich Warren Buffett auf die Jahre gesehen anschaut, ist seine Aktie von 1998 bis 2005 praktisch nicht vom Fleck gekommen. 

Das liegt für Alex mit daran, dass er Unternehmen einkauft, wenn diese günstig erscheinen, der Markt jedoch seine Zeit braucht, um dieses Potenzial ebenfalls zu erkennen. Bei unserem Fund ist das nichts anderes, wir machen im Grunde dasselbe. Wir halten fundamental stabile Aktien mit Stillhaltergeschäften für eine zusätzliche Rendite. Deshalb sind für Alex die 15 % nach Kosten per anno auf lange Sicht durchaus immer noch realistisch. 

Welche Red Flags siehst Du aktuell?

Die großen Divergenzen zwischen dem Aktien- und dem Anleihenmarkt sind aktuell für Alex eine große und deutliche Red Flag:

“Und das ist eben ein ganz wichtiger Punkt: Der Rentenmarkt preist Zinssenkungen noch nicht ein, im Aktienmarkt sind diese längst eingepreist, weshalb die Märkte so rennen. Wir haben eine inverse Zinskurve zwischen den 2- und 10-jährigen oder 2- und 20-jährigen Staatsanleihen, und das deutet historisch immer auf ein sehr hohes Rezessionsrisiko hin. Gleichzeitig haben wir eine extrem hohe Inflation. Die Marktseite im Aktienmarkt ist auch nicht besonders gut, sondern sehr durch die großen Technologieunternehmen dominiert. Das sind alles Divergenzen, die für mich ein Stück weit rote Signale sind.”

Wer jetzt hohe Risiken eingeht, wird sie später bereuen, denn solch große Divergenzen werden historisch gesehen immer irgendwann aufgehoben – und weil der Anleihenmarkt größer als der Aktienmarkt ist, bekommt er oftmals recht. Für unseren Funds bedeutet das aktuell Risiken rauszunehmen, Aktien mit Stillhaltergeschäften halten, mit denen wir uns wohlfühlen, um einen zusätzlichen Cashflow zu generieren und ansonsten die Cashquote erhöhen und die Risiken weiter senken. 

Wie siehst Du den Fund im Vergleich zu den Märkten und welche Entwicklungen siehst Du noch für 2024?

Abschließend möchte ich von Alexandre noch wissen, wie er unseren Fund im Vergleich zu den Märkten sieht und welche Perspektiven 2024 seiner Meinung nach noch bereithält. Für Alex ist 2023 in diesem Bezug ein schönes Beispieljahr: Es gab insgesamt schon relativ viele Schwankungen in den Märkten und dennoch ist der Fund schön gleichmäßig gelaufen. Aus diesem Grund halten wir uns aktuell von Risiken fern. 

Für Alex wird 2024 allein wegen der Präsidentenwahl ein spannendes Jahr. Dennoch erwartet er saisonalitätsbedingt erstmal 2-3 schwächere Monate, ohne einen dramatischen Crash vorhersagen zu wollen. Wir sollten einfach langsam eine Korrektur sehen, da die Märkte aktuell überbewertet sind. In den Indizes könnten das gesunde 10 % sein. Entsprechend könnte man in der zweiten Jahreshälfte neue Chancen mitnehmen und die eigene Strategie weiter ausbauen. Eine Glaskugel hat Alex aber, wie wir alle, keine. 

Wie immer gilt auch in dieser Folge: Alle genannten Aktien sind keine Kaufempfehlung.

Mehr Infos zu Alex findest Du hier: https://www.linkedin.com/in/alexandre-dietz 

Vielen Dank, Alex, für dieses spannende Gespräch und die interessanten Insights!

Mehr Informationen findest Du auf meiner Webseite:

ulrichmueller.de

Warst Du bereits bei der Online Finance Mastery?

https://mastery.ulrichmueller.de

Sichere Dir jetzt meinen kostenfreien Report:

Jetzt Report sichern: So geht Vermögensaufbau heute wirklich!

Lass‘ uns connecten:

Instagram: instagram.de/ulrichmueller 

Facebook: facebook.com/umwealthacademy

LinkedIn: linkedin.com/in/ulrichmuellerofficial