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Was hat sich getan, welche Werte sind jetzt wichtig und welche Vorahnungen haben sich bewahrheitet? Wie immer blicken wir auf die Big Player wie Nasdaq, S&P 500, aber auch auf Dauerbrenner wie Gold, Öl und Euro/US-Dollar. Sei gespannt, welche News die Märkte im September beeinflusst haben, und lass uns schauen, was uns wahrscheinlich in Q4 erwartet! War der September wie üblich der schlechteste Monat des Jahres? Wie immer gilt — alle genannten Aktien und Werte sind keine Kaufempfehlung.
Auf diese Fragen bekommst Du in der Folge eine Antwort:
Wie es scheint, hat sich meine Prognose bestätigt, als ich in den vorigen Marktupdates vorgeschlagen habe, im September “ein bisschen Geld vom Tisch zu nehmen”, wie wir Börsianer so gerne sagen. Wie schwach es wirklich war, schauen wir uns jetzt an:
Dow Jones: Bei 34.721 standen wir noch Ende August, jetzt sieht es ein bisschen magerer aus: 33.618 ist der aktuelle Wert, damit gibt es ein Minus von 3,3 %.
Nasdaq: Die Nasdaq hat es tatsächlich noch stärker erwischt: Von 15.501 ist sie auf 14.545 gesunken. Das macht ein sattes Minus von etwa 6,3 %.
S&P 500: Auch hier gibt es im September wenig Gutes zu berichten: Von 4.507 ging es runter auf 4.273, was einem Minus von etwa 5,3 % entspricht.
DAX: Beim DAX sieht es erwartungsgemäß ähnlich aus — von 15.947 ging es auch hier bergab auf nun 15.255, daraus ergibt sich ein Minus von 4,4 %.
UM Strategy Fund: Wir haben ebenfalls leicht verloren, von 92,80 auf 91,50 ergibt sich ein kleines Minus von 1,4 %.
Crude Oil: Es gibt ein Plus! Von 83,63 auf über 90 gestiegen – das bedeutet ein Plus von satten 9 %!
Euro/Dollar: Hier haben wir den tiefsten Wert seit März zu verzeichnen: Der Dollar liegt mittlerweile bei 1,0554.
Gold/Silber: Gold ist fast unverändert geblieben: Von 1940 auf 1900 gibt es ein kleines Minus von etwa 2 %. Bei Silber sieht es schlechter aus: Von 2444 auf 2285 gibt es ein sattes Minus von 6,5 %.
Die Staatsanleihen sind weiter deutlich gestiegen, durch die Zinsen von 4,11 auf 4,54 gibt es ein Plus von 10,4 %.
Bitcoin: Ein kleines Plus von 26.000 auf 26.100 von 0,5 %.
Nachdem wir nun die Zahlen kennen, schauen wir uns an, was die Märkte aktuell bewegt. Das ist relativ einfach festzuhalten: Der September ist erfahrungsgemäß der schwächste Börsenmonat, hier gibt es grundsätzlich die größte Down-Tendenz. Das ist ganz einfach saisonbedingt. Am Markt an sich haben sich inzwischen verschiedene Divergenzen aufgebaut, was durchaus auf steigende Märkte hoffen lässt. Es ist gerade ein bisschen nebulös. Der Ölpreis beispielsweise ist ein gutes Stück gestiegen, das ist für die Produktionsseite schwierig. Wenn die Wirtschaft Öl braucht, ist es aktuell sehr teuer. Das gilt auch für Benzin – und damit auch für die Inflationsrate.
Für Dich als Hörer ist es gerade sehr wichtig, sich nochmal Gedanken dazu zu machen, was das Thema Zinsen wirklich für Dich heißt. Was machen die Zinsen mit den Optionsprämien? Grundsätzlich lässt sich sagen: Wenn Geld teurer wird, wird die Wirtschaft gebremst, wenn Geld günstiger wird, wird die Wirtschaft entfacht. Aktuell haben wir die Konstellation einer Stagnation in China, die USA läuft in eine Rezession hinein und die FED spricht davon, das sogenannte “Soft Landing” wahrscheinlich gar nicht zu schaffen. Solche Aussagen der FED haben unter anderem für den Rückgang der Märkte in den letzten Tagen gesorgt.
Wie immer noch im Raum steht, könnte es dieses Jahr noch 1-2 weitere Zinserhöhungen geben. Die Dots der Analysten weisen ebenfalls darauf hin. Das ist im Hinblick auf die immer noch viel zu hohe Inflation sowieso schon schwierig. Sowohl die EZB als auch die FED rücken weiterhin nicht von ihrem Inflationsziel von ca. 2 % ab.
Alle Zahlen zusammengenommen vermute ich, Zinssenkungen frühestens in Q2 oder sogar Q3 2024 zu sehen. André Kostolany hat mal gesagt: “In Phasen, wo die Märkte Geld drucken, sind es gute Märkte für die Aktien.“
Durch die steigenden Kurse ist das Ganze aktuell etwas schwer, und wie man auch sagen muss, sind im September fast alle Gewinne zerstört worden, die im Laufe des Jahres aufgebaut wurden.
Wie wurden diese Gewinne aufgebaut? Das waren im Grunde die paar großen Konzerne: Apple, Microsoft, Nvidia, Google, Amazon. Diese Werte sind enorm gestiegen und da sie auch von der Gewichtung her in den Indizes sehr viel ausmachen, sind die Gewinne entsprechend groß gewesen. Hinzu kommt noch die Old Economy wie P&G, Coca Cola und Co.; diese Unternehmen haben teilweise deutlich verloren. Die Börse ist also im Grunde im ersten Halbjahr hauptsächlich von ca. sieben Werten getragen worden (die gefühlt 40 % der ganzen Welt ausmachen). Unter anderem hat auch das Thema KI die Märkte ein Stück weit getrieben.
Wir dürfen uns weiter fragen, wie KI in nächster Zeit die Märkte weiter beeinflussen wird. Der Betreiber OpenAI hat sich kürzlich offen dazu geäußert, man denke über Investoren nach. Diese könnten über den Aktienverkauf zwischen 80 und 90 Milliarden US-Dollar bekommen. Den Menschen draußen ist zudem mittlerweile auch klar, dass wir noch ganz viel Geld und Entwicklung brauchen, bevor mit KI wirklich Geld verdient wird.
Wir sind bei vielen der großen Indizes an wichtigen Marken angekommen und ganz wichtig wird in naher Zukunft sein, ob diese Marken halten. Wenn sie halten, kann es auch wieder nach oben gehen – die Frage ist jetzt eben, ob es noch weiter runter geht oder nicht. Die Märkte werden von vielen Dingen beeinflusst, mit dabei wie immer Politik und aktuelle Situationen. Bald ist wieder die Earnings-Saison, da wird es wieder Zahlen geben und die Erwartungen werden ein Stück weit zurückgeschraubt. Der Super-GAU wäre, wenn diese Erwartungen dann nicht mehr erreicht würden, denn dann könnten die Kurse weiter bröckeln.
Ich persönlich gehe für Oktober, November, Dezember eher von einer Seitwärtsbewegung bis zum Jahresende aus. Es könnte auch noch ein bisschen weiter sinken, aber ich vermute eine zunehmende Stabilisierung im Dezember. Steil ansteigende Kurse sehe ich aktuell nicht, das hängt ein Stück weit damit zusammen, dass die KI-Luft raus ist, die Zinsen immer noch sehr hoch sind und die Weltwirtschaften China, Deutschland, USA einfach nicht das richtige Wachstum hinbekommen. Zudem halten die Menschen gerade gerne Geld zurück, für den Fall evtl. Hausrenovierung. Fehlender Hausbau, fehlende Facharbeiter und brachliegende Projekte sind weitere Faktoren — ganz zu schweigen vom Krieg Russland/Ukraine.
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